Das sollte man wissen

Das sollte man wissen

Eine Tätowierung ist eine Entscheidung für` s Leben und sollte daher nicht vorschnell getroffen werden. Überlegt es euch gut, es wird ein Teil von euch und geht nie mehr weg.
Tattoos überleben so manche Gesinnung, Partnerschaft, Gruppenzugehörigkeit und persönlichen Stil.
Es gibt zwar Möglichkeiten der Tattooentfernung, ich habe aber noch nie ein entferntes Tattoo gesehen, das keine Spuren hinterlassen hat.
„Gefällt mir nicht mehr“ ist immer noch die Nebenwirkung Nr. 1 beim Tätowieren.

Vor dem Termin beachten:

Achtet in der Zeit vor einem Tattoo Termin auf eure Haut! Auf Sonnenbrand kann man nicht tätowieren! Es tut nicht nur höllisch weh – die Farbe verblasst auch beim Abheilen. Also nochmal Braun werden vorm Tattootermin = schlechte Idee! Auch Kratzer und Schürfwunden stören natürlich und müssen gegebenenfalls ausgespart und später ergänzt werden. Man sollte auch nicht krank zu einem Tattootermin erscheinen. Für das Immunsystem ist das Tätowieren eine zusätzliche Belastung. Vor allem bei Fieber, der Einnahme von Antibiotika und Magen- / Darm-Infekten, Herz- / Kreislauferkrankungen solltet ihr im Zweifelsfall den Termin lieber verschieben. Wenn es euch also tatsächlich vor dem Tattootermin erwischt, gebt rechtzeitig Bescheid, damit ich gegebenenfalls den Termin verlegen kann.
Wenn ein Termin aus Krankheitsgründen nicht wahrgenommen wird, kopiert euch die Krankmeldung vom Arzt- so gibt’s keine Diskussionen und die Anzahlung verfällt nicht.

Tattoos und Sonnenbad:

Braun werden ist der verzweifelte Versuch der Haut sich vor einer harten Strahlenverbrennung zu schützen. Die für das Bräunen verantwortliche UV-Strahlung ist sehr energiereich und auf dem Lichtspektrum kurz vor der Röntgenstrahlung zu finden. Der Körper bildet zwar mit Hilfe von UV-Licht Vitamin D, aber eine zu hohe Dosis zerstört Kollagenfasern und natürlich zum teil auch Pigmente. Ausserdem ist ein Sonnenbrand eine Entzündung in der Haut bei der der Körper Zerfallsprodukte und abgestorbene Zellen abbaut. Dabei werden nebenbei auch Pigmente von Tätowierungen abgebaut. Melanien beeinträchtigt auch die Wirkung von Tattoos. Farben wirken braunstichig und zarte schwarzgraue Tattoo´s büßen an Kontrast ein. Dieser Effekt verliert sich wieder, wenn man blasser wird. Wer also lange Freude an seinem Tattoo haben will, sollte Sonne wohl dosiert genießen.

Größe:

Plant nicht zu klein und nicht zu viele Details auf zu wenig Raum. Haut ist eine lebendige Leinwand und verändert sich mit den Jahren. Jede Tätowierung braucht eine gewisse Größe, um auch nach Jahrzehnten noch ausdrucksstark und klar zu sein.

Farben:

Kontrast ist bei Tattoos wichtig. Haut ist nicht weiß, jeder hat seine eigene Hautfarbe, die manche Tattoo-Farben blass wirken lassen und andere betonen. Auch bei schwarz/ weiß ist Kontrast wichtig. Man erkennt nun mal keine weiße Taube auf weißem Grund.
Hierzu berate ich Euch natürlich auch gerne ausführlich.

Allergierisiko:

Alles was auf die Haut aufgebracht oder eingebracht wird, kann zu allergischen Reaktionen führen. In meiner Laufbahn habe ich selbst noch keine schwerwiegende allergische Reaktion erlebt. Es hilft natürlich, hochwertige Farben zu verwenden, bei denen nur unbedenkliche Zutaten verwendet werden.
Natürlich bleibt ein geringes Restrisiko. Wer schon Allergien hat, sollte das bei der ersten
Besprechung schon angeben. Ich kann euch dann individuell aufklären.

Heizen sich Tattoos im MRT auf?

Probleme was das MRT betrifft gibt es quasi nicht. Hierzu gibt es auch jüngste Studien von 2019 in England, wo mehrere 100 Personen mit Tätowierungen im MRT getestet worden und keinerlei Probleme auftraten. Ich selbst war auch schon im MRT, ohne negative Effekte zu spüren.

Schmerzen:

Ja, es tut weh und das ist auch wichtig. Der Schmerz mahnt uns nicht leichtfertig zu sein und trägt dazu bei, stolz auf das eigene Hautbild zu sein. Jeder hat ein eigenes Schmerzempfinden. Für den einen ist es nur ein leichtes Ziepen, für den anderen kann es zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden. Jede Körperstelle wird auch unterschiedlich wahrgenommen. Die Meisten stellen es sich aber vorher schmerzhafter vor und sind dann angenehm überrascht. Wer ein großes Tattoo haben möchte, braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Dies ist auch nicht zu unterschätzen. Daher nehmt euch nach größeren Sitzungen nichts mehr vor! Es ist ermüdend und auch, wenn man nicht aktiv daran beteiligt ist, ist es für den Körper harte Arbeit und ihr müsst Euch danach um die Pflege kümmern.

Chronische Erkrankungen und Medikamente:

Wie Allergien und chronische Erkrankungen oder Medikamente das Tätowieren beeinflussen, muss im Einzelfall geklärt werden und evtl. mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Wer also ein Zipperlein hat, sollte das schon beim ersten Beratungsgespräch ansprechen.

Hygiene:

Hygiene ist mir sehr wichtig. Tätowieren ist ein Eingriff, der in die Haut geht und somit das Risiko einer Infektion bietet. Daher liegt die Verantwortung des Tätowierers darin, eine Infektion zu vermeiden und eine Kreuzkontamination zu verhindern.

Ich arbeite grundsätzlich mit:
• Mundschutz
• Handschuhen

Es werden auch:
• Alle Arbeitsflächen abgedeckt und vor/nach dem Tätowieren desinfiziert
• Werkzeuge und Kabel eingepackt
• Nur Einwegnadeln und Nadelführungen verwendet. Was ich nicht entsorgen kann, wird fachgerecht desinfiziert und durch Eintüten vor Kontamination geschützt. Bei Fragen immer raus damit- ich bin gerne bereit, euch alles zu zeigen und detailliert zu erklären.

Farben:

Ich verwende ausschließlich hochwertige Farben, die der Tätowiermittelverordnung entsprechen. Veganer, denen auch vegan Tattoo-Farben wichtig sind, sollten das schon beim Beratungsgespräch abklären, da nur ein Teil der Tätowierfarbe vegan ist.
Eine vegane Alternative lässt sich auf rechtzeitige Anfrage evtl. besorgen und was an der Farbe nicht vegan ist, kann ich euch auch erklären.

Ablehnen von Personen & Projekten:

Natürlich nehme ich mir das Recht heraus, Motive und Kunden abzulehnen. Wenn ich dies tue, dann um den Kunden zu schützen. Vor allem, wenn ich den Eindruck habe, dass wir keinen gemeinsamen Nenner finden, oder du dir mit dem Tattoo „nichts Gutes“ tust. Im Extremfall nehme ich mir auch das Recht, Kunden vor Beendigung des Tattoos zu verweisen. Dafür muss man sich allerdings schon ganz schön daneben benehmen! Ich tätowiere niemanden unter 18 Jahren, ich lehne auch prinzipiell Tätowierungen im Gesicht und an den Händen ab. Kunden unter Alkohol und/ oder Drogeneinfluss werden unter keinen Umständen tätowiert.

Übrigens:

Wer mit meinem Werk nicht zufrieden ist, sagt das am Besten zuerst mir! Wer zufrieden ist, allen anderen 7,78 Miliarden Menschen. Zu mir sind schon oft unzufrieden Kunden anderer Tattoostudios gekommen, die ich darüber aufklären musste, dass sie eine durchaus hochwertige Arbeit auf dem Körper tragen, die nur ein wenig nachgestochen werden muss. Durch das Anschwellen der Haut kommt es schon mal vor, dass die Farbe nicht richtig angenommen wird, eine Lücke zwischen Linie und Schattierung entsteht, oder dass sich der Tätowierer durch die Rötung der Haut, die beim Stechen entsteht, in der Farbwahl / Intensität verschätzt.
Selbst bei gerechtfertigter Unzufriedenheit empfehle ich immer, das dem Tätowierer der es gemacht hat, zu zeigen – schließlich muss dieser ja mitbekommen, dass das, was er macht, nicht funktioniert!